Die Sicherheit in deutschen Städten ist besorgniserregend gesunken, da die Zahl der Raubüberfälle drastisch angestiegen ist. Besonders alarmierend ist die Situation in Hannover, wo sich die Zahl der Raubüberfälle im öffentlichen Raum innerhalb von vier Jahren mehr als verdoppelt hat. Nun versuchen die Städte, mit verschiedenen Maßnahmen diesen Trend zu stoppen und die Sicherheit der Bürger wiederherzustellen.
Die dramatischen Fakten
In vielen deutschen Metropolen sind die Zahlen der „Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen“ im Jahr 2023 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um bis zu 166 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung führt dazu, dass sich viele Menschen abends nicht mehr sicher fühlen und besonders Frauen betroffen sind. Eine Infografik zeigt, dass Hannover und Bremen besonders stark betroffen sind, mit mehr als doppelt so vielen Fällen wie 2019.
Maßnahmen in Hannover
Hannover führt die Liste mit einem prozentualen Zuwachs von 166 Prozent an. Ein Sprecher der Stadtverwaltung betont, dass die Sicherheit der Bürger oberste Priorität hat. Geplante Maßnahmen umfassen die Aufstockung des Ordnungsdienstes, erhöhte Präsenz in den Quartieren und eine engere Zusammenarbeit mit der Polizei. Zudem gibt es Pläne für eine Waffenverbotszone am Steintor und nördlich des Hauptbahnhofs, deren Umsetzung jedoch noch nicht terminiert ist.
Hamburg setzt auf Videoüberwachung
In Hamburg, wo die Zahl der Raubüberfälle um 36,6 Prozent gestiegen ist, soll ab August die Videoüberwachung vor dem Hauptbahnhof ausgeweitet werden. Dies soll helfen, potenzielle Täter abzuschrecken und die Sicherheit zu erhöhen.
Frankfurt und Berlin verstärken Video-Systeme und spezialisierte Kommissariate
Frankfurt verzeichnete einen Anstieg um 45,3 Prozent und hat kürzlich ein weiteres polizeiliches Kamerasystem an der Staufenmauer installiert. In Berlin, wo die Zahl der Raubüberfälle um 29,5 Prozent gestiegen ist, wurden „Brennpunktkommissariate“ eingerichtet, die sich auf besonders kriminalitätsbelastete Orte konzentrieren. Diese Kommissariate führen tägliche Auswertungen durch, um die operativen Maßnahmen gezielt an den Tatorten zu verstärken.
Bremen setzt auf verdeckte Ermittler
Bremen, mit einem Anstieg von 108,2 Prozent, hat im September 2023 die Sonderkommission „Junge Räuber“ ins Leben gerufen. Verdeckte Ermittler sollen hier die Täter aufklären, Beweise sichern und Festnahmen durchführen. Diese Maßnahmen haben bereits dazu geführt, dass die Zahl der erfassten Straßenraubtaten im Juni 2024 im Vergleich zum Vormonat um etwa 50 Prozent gesunken ist.
Städte ohne Maßnahmenstrategie
In Leipzig (+ 19,3 %) und Rostock (+ 62,9 %) gibt es keine spezifische Maßnahmenstrategie. Stattdessen setzen die Städte auf Präventionsmaßnahmen, um die Bevölkerung zu sensibilisieren und die Sicherheitslage zu verbessern.
Düsseldorf und München konzentrieren sich auf Brennpunkte
Die Polizei in Düsseldorf, wo die Raubüberfälle um 74,2 Prozent gestiegen sind, hat Raubüberfälle als Schwerpunkt in das Sicherheitsprogramm aufgenommen. Maßnahmen umfassen erhöhte Präsenz an Brennpunkten, Waffenverbotszonen und konzentrierte Ermittlungsarbeit in den Kommissariaten. Die Polizei in München (+ 82,5 %) und Stuttgart (+ 29,2 %) hat sich auf Anfrage nicht zu ihren Maßnahmen geäußert.